Eine spannende Frage, die sich viele meiner Kunden, Freunde und natürlich auch ich mir immern wieder stellen. Was macht es aus, sich mit mechanischen Uhren zu beschäftigen. Warum erwerben wir Zeitmesser zu einem hohen Preis, obwohl wir genauere Technik viel günstiger haben könnten, ja oftmals sogar in Form der Handyuhren bei uns tragen. Ich habe mir die Zeit genommen um mit Leuten, die diese Leidenschaft teilen, ein paar Antworten zu finden.

Faszination Mechanik

Eine mechanische Uhr zu besitzen ist wie ein Blick in die Vergangenheit. Blicken wir auf ein laufendes Uhrwerk, den langsam entlang laufenden Sekundenzeiger, so erfahren wir ein Stück Entschleunigung. Dies kombiniert mit dem Wissen, dass all dies durch hohe Uhrmacherkunst und den Einsatz des Trägers, in Form von Bewegung bzw. aufziehen, entsteht, macht für viele einen großen Teil Ihrer Leidenschaft aus.

Schmuckstück

Wie sagte einst mein Vater zu mir: „Sohn, die einzigen zwei Schmuckstücke die ein Mann besitzen sollte sind eine ordentliche Uhr und seine Frau“. Dies mag sicherlich nicht für jeden Mann zutreffen, aber auch hier waren wir uns schnell einig, dass ein Großteil Wahrheit in diesem Ratschlag steckt.

Status

Machen wir uns nicht vor. Eine teure Uhr am Arm zu tragen soll auch immer etwas über uns nach außen tragen. Sie kommuniziert für uns schlicht Erfolg, welchen wir dadurch zeigen etwas besitzen zu können was oberhalb des Notwendigen liegt.

Freundschaft

Für Außenstehende vielleicht schwer nachzuvollziehen, aber für viele meiner Befragten haben sich aus Ihrer Uhrenleidenschaft heraus Bekanntschaften, ja sogar enge Freundschaften entwickelt. Wer sich für mechanische Uhren interessiert, der kommt früher oder später mit anderen Fans dieser Materie in Kontakt. Sei es über das Internet und diverse Foren, oder persönlich bei Treffen die tausendfach im Jahr auf der ganzen Welt stattfinden. Da man eine gemeinsame Gesprächsbasis schon hat, ergeben sich hieraus auch sehr oft tiefergehende zwischenmenschliche Beziehungen.

Geldanlage

Ja auch dies ist für viele ein Thema und war es auch für mich, als ich in die Thematik Uhren als Sammler gestartet bin. Wer heute viel Geld für eine Uhr ausgibt lebt einfach entspannter wenn er weiß, dass bei richtigem Kauf sein Kapital langfristig erhalten, ja oftmals sogar vermehrt wird. Ein Oldtimer-und Uhrensammler und mittlerweile auch sehr guter Freund hat zu mir einmal gesagt, dass er an seinen Autos 351 Tage im Jahr Freude hat und an 14 Tagen heult, wenn er die jährlichen Wartungskosten sieht. Bei Uhren sei dies anders. Die legt man von der Box an den Arm, freut sich und nach 5 Jahren hat man ohne großen Aufwand sein Geld wieder raus. Das einzige Hobby ohne Wertverlust das er kenne.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine spannende und vielschichtige Uhrenzeit.

Euer „The Watchguy“ Christoph